Saw

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Saw

Reservoir Dogs

UFA BMG / 2003

Laufzeit: 99 min

 

Regie: Quentin Tarantino

Drehbuch: Quentin Tarantino

Score: -

 

Sechs Gangster, ein Juwelier... und ein Verrat. Mr. White, Mr. Blonde, Mr. Orange, Mr. Pink, Mr. Brown und Mr. Blue kennen sich nicht, sie kennen nur ihre vom „Boss" festgelegten Decknamen. Nach einem missglückten Juwelenraub in L.A. schießen sich die von einem mysteriösen Verräter in eine Falle gelockten Schwerverbrecher quer durch Los Angeles und gelangen schließlich zum gemeinsamen Treffpunkt, einer leerstehenden Lagerhalle außerhalb der Stadt. Einige Polizisten lassen ihr Leben, auch einer der Gangster stirbt, einer wird angeschossen. Bald vermuten die ausgetricksten Verbrecher, dass einer von ihnen der Verräter sein könnte, der der Polizei den tödlichen Tipp gegeben hat. Was als genialer Coup geplant war, endet nun in einem katastrophalen Blutbad.

Quentin Tarantinos brutal-cleveres Regie-Debut gehört zusammen mit Pulp Fiction zum Besten, was Tarantino in seiner noch nicht sehr lange andauernden Karriere vorzuweisen hat. Jetzt erschien die groteske Gangsterballade anlässlich des Kinostarts von Tarantinos viertem Werk Kill Bill in einer sehr schön aufgemachten 2-DVD-Special Edition im eleganten Pappschuber, mit über 200 Minuten Bonusmaterial. Das mit geringem Budget realisierte Erstlingswerk begeistert vor allem durch die hervorragend durchdachte, verschachtelte Handlung (der Film besteht größtenteils aus Rückblenden), die typisch-kultigen Dialoge und nicht zuletzt durch die brillante Besetzung; neben Harvey Keitel als Mr. White agieren Michael Madsen (Mr. Blonde), Tim Roth (Mr. Orange), Steve Buscemi (Mr. Pink) und auch Quentin Tarantino selbst in einer kleinen Gastrolle als Mr. Brown. Exzellent spielt Michael Madsen den psychopatischen Killer, Steve Buscemi den paranoiden Egoisten und Harvey Keitel den abgehärteten Lone Rider, der die Situation bis zum schockierenden Ende immer unter Kontrolle zu haben scheint.

 

Manche Zuschauer wird die extreme Härte des Films wohl abschrecken (neben einigen äußerst blutigen Erschießungen ist auch eine fast zehnminütige Folterung eines Polizisten enthalten), aber da Tarantino die exzessiven Gewaltszenen in seinen Filmen quasi als Stilmittel benutzt und diese mittlerweile zu einem Markenzeichen geworden sind, fällt dies nicht sonderlich ins Gewicht und verschlechtert den Film auch in keinster Weise. Auch die sehr gelungene Untermalung des Films mit verschiedenen Songs der 70er Jahre (der Film besitzt wie alle Tarantino-Filme keinen echten Score) und die beeindruckende Kameraführung machen diesen Film zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die perfekte Ausstattung der DVD (geschnittene Szenen, diverse Audio-Kommentare von Cast und Crew, Interviews mit allen Darstellern und dem Regisseur sowie ein ausführliches Making-Of) versüßt das ohnehin schon bewundernswerte Hollywood-Debut Tarantinos und macht die DVD zur ultimativen Veröffentlichung von Reservoir Dogs.

 

Sebastian Schwittay, 10.11.2003

 

Film:

5 von 6 Punkten

 

Ausstattung:

5 von 6 Punkten